Römer aus Theresienthal Weblog

August 8, 2010

Wenn einer eine Reise tut,

Filed under: Vermischtes, Ziele und Zeiten — Stephan Buse @ 21:13:47

dann kann er etwas erleben und auch manches finden. Meine Reise führte mich über Bamberg, Theuern, Zwiesel, Garmisch-Partenkirchen und Oppenheim. Für den Sammler von Theresienthaler Gläsern interessant: Die Glaserie Pusch in Bamberg und einige andere der dortigen Antiquitätengeschäfte, das Bergbau- und Industriemuseum in Theuern, Theresienthal selbst, na klar!, und das Deutsche Weinbaumuseum in Oppenheim, das noch bis Ende Oktober eine Auswahl von Gläsern aus meiner Sammlung zeigt (übrigens: eine weitere Ausstellung in einem Museum weiter nördlich ist für Ende 2011 bis Anfang 2012 geplant.) Gegenüber das alteingesessene Weingut Bürgermeister Carl Koch Erben mit schönen Weinen und draußen um die Ecke zwei Bänke, auf denen man gut in der Sonne sitzen kann. Fundstücke dieser Reise: Theresienthal Preisliste III 1907, Bowlensätze, Biersätze, Weinsätze, Likörsätze, Gläsergarnituren sowie Theresienthal Preisliste IV 1907: Pokale und Porterschalen, Becher, einzelne Kelche etc. p.p., beide aus Privatbesitz, beide interessant zur weiteren Identifizierung Theresienthaler Gläser. Weiteres Fundstück: Weinservice Oberzwieselau Nr. 65 mit Dekor 1347, Stopfen und grüne Gläserstängel aus Uranglas. Beim Betrachten der Musterblätter dieses Weinservice habe ich mich immer schon gefragt, wie denn technisch die Herstellung der Karaffe und der Gläser gelingen könnte, genauer gesagt der Übergang des Karaffenhalses zum Korpus der Karaffe und der Übergang des Gläserstängels zum Fuß. Auf der Zeichnung empfindet der Übergang des Karaffenhalses zum Korpus der Karaffe ja die Übergänge des Stängels des dazugehörigen Weinglases zur Kuppa und zum Scheibenfuß nach. Was dort zeichnerisch machbar ist, diese “scharfkantigen” Übergänge, gelingt aber in der Praxis wohl nur dort, wo zwei verschiedene Glasposten aneinandergesetzt werden, und sicher nicht, wo ein Hohlkörper in eine Form geblasen wird. Insofern geben hier die Musterblätter einen Entwurf wieder, der im Detail so nicht umsetzbar war, es sei denn, man würde die Model für die Karaffe jeweils nur ein einziges Mal einsetzen.

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