Theresienthaler Glas auf der größten Internetauktionsplattform im Oktober 2009
Nicht nur in manchen Auktionshäusern, sondern auch auf der größten Internetauktionsplattform herrschen mitunter völlig unrealistische Erwartungen ob der Preise, die sich für antike Theresienthaler Gläser erzielen lassen. Mich wundert, dass viele Anbieter ihre Preise auch dann nicht senken wollen, wenn ihre Gläser über Monate hinweg unverkauft bleiben. Sind sie selber Sammler, oder haben sie soviel liquides Kapital, dass es ihnen nichts ausmacht, die Gläser im Bestand zu behalten? Von den Kosten, die die Auktionsplattform berechnet, einmal ganz zu schweigen…. Oder aber die Gläser wurden so billig erworben, dass es gar nichts ausmacht, wenn sie nicht verkauft werden? Dann würde mich natürlich die erwartete Handelsspanne interessieren!
Hier nur einige ausgewählte Beispiele für aktuelle Angebote, die in meinen Augen deutlich überteuert sind:
*Insgesamt 3 Römer 1496 mit Schliffdekor 1975, einzeln erhältlich für je 99,– Euro, seit 25. Mai unverkauft.
*Weinglas Form 444 cristall mit deutlich beriebenen Goldrand, für 70,– Euro plus Versand seit 29. April unverkauft.
*Theresienthal Schnapstummler Münchner Kindl mit Schatulle 1900, für 390,– Euro seit März unverkauft.
*Insgesamt sechs Römer der Form Toscana in der variante Cristall auf grün mit der Gravur “Castello” hergestellt um 1980, seit 12. Juli unverkauft, was mich bei geforderten 100,– Euro je Exemplar nun gar nicht mehr wundert, denn da kann ich ja direkt zur Glashütte fahren und preiswerter einkaufen.
*Stengelglas Theresienthal Form 1496 von 1907 mit Weinlaubdekor, für 95,– Euro zuzüglich Versand, seit 03. Juli unverkauft.
*Einmal sechs und einmal vier Weinrömer der Form 1846 für 420,– bzw. 280,– Euro plus Versand seit 27. Juni unverkauft im Angebot.
*Römer Form 785 mit Emaildekor seit 31. Juli für 129,– Euro unverkauft im Angebot.
*Sehr selten, aber dennoch viel zu teuer: Römer 1496, cristall auf grün, mit Dekor 1637, seit 23. September für 349,– Euro im Angebot und unverkauft.
*Römer 1648 mit gold-und transparentemaildekorierter Kuppa, für 390,– Euro zuzüglich Versandkosten nunmehr seit Wochen unverkauft.
Mit den letzten Beispielen ist man beim Niveau der kommenden Glasauktion bei Dr. Fischer in Heilbronn angelangt, ohne aber den Service dieses Auktionshauses bieten zu können. Halte ich schon die Preise der Dr. Fischer-Auktion für zu hoch, so müssen in Internetauktionen meiner Meinung nach Abschläge von bis zu 20% vorgenommen werden, da der Service der Internetanbieter meist deutlich geringer, das Risiko für die Internetkäufer aber meist deutlich höher ist. Abschläge von realistischen Marktpreisen, wohlgemerkt, nicht von “Mondpreisen”!