Römer aus Theresienthal Weblog

October 10, 2009

Theresienthaler Glas auf der größten Internetauktionsplattform im Oktober 2009

Filed under: Theresienthal@ebay — Stephan Buse @ 17:58:41

Nicht nur in manchen Auktionshäusern, sondern auch auf der größten Internetauktionsplattform herrschen mitunter völlig unrealistische Erwartungen ob der Preise, die sich für antike Theresienthaler Gläser erzielen lassen. Mich wundert, dass viele Anbieter ihre Preise auch dann nicht senken wollen, wenn ihre Gläser über Monate hinweg unverkauft bleiben. Sind sie selber Sammler, oder haben sie soviel liquides Kapital, dass es ihnen nichts ausmacht, die Gläser im Bestand zu behalten? Von den Kosten, die die Auktionsplattform berechnet, einmal ganz zu schweigen…. Oder aber die Gläser wurden so billig erworben, dass es gar nichts ausmacht, wenn sie nicht verkauft werden? Dann würde mich natürlich die erwartete Handelsspanne interessieren!
Hier nur einige ausgewählte Beispiele für aktuelle Angebote, die in meinen Augen deutlich überteuert sind:
*Insgesamt 3 Römer 1496 mit Schliffdekor 1975, einzeln erhältlich für je 99,– Euro, seit 25. Mai unverkauft.
*Weinglas Form 444 cristall mit deutlich beriebenen Goldrand, für 70,– Euro plus Versand seit 29. April unverkauft.
*Theresienthal Schnapstummler Münchner Kindl mit Schatulle 1900, für 390,– Euro seit März unverkauft.
*Insgesamt sechs Römer der Form Toscana in der variante Cristall auf grün mit der Gravur “Castello” hergestellt um 1980, seit 12. Juli unverkauft, was mich bei geforderten 100,– Euro je Exemplar nun gar nicht mehr wundert, denn da kann ich ja direkt zur Glashütte fahren und preiswerter einkaufen.
*Stengelglas Theresienthal Form 1496 von 1907 mit Weinlaubdekor, für 95,– Euro zuzüglich Versand, seit 03. Juli unverkauft.
*Einmal sechs und einmal vier Weinrömer der Form 1846 für 420,– bzw. 280,– Euro plus Versand seit 27. Juni unverkauft im Angebot.
*Römer Form 785 mit Emaildekor seit 31. Juli für 129,– Euro unverkauft im Angebot.
*Sehr selten, aber dennoch viel zu teuer: Römer 1496, cristall auf grün, mit Dekor 1637, seit 23. September für 349,– Euro im Angebot und unverkauft.
*Römer 1648 mit gold-und transparentemaildekorierter Kuppa, für 390,– Euro zuzüglich Versandkosten nunmehr seit Wochen unverkauft.

Mit den letzten Beispielen ist man beim Niveau der kommenden Glasauktion bei Dr. Fischer in Heilbronn angelangt, ohne aber den Service dieses Auktionshauses bieten zu können. Halte ich schon die Preise der Dr. Fischer-Auktion für zu hoch, so müssen in Internetauktionen meiner Meinung nach Abschläge von bis zu 20% vorgenommen werden, da der Service der Internetanbieter meist deutlich geringer, das Risiko für die Internetkäufer aber meist deutlich höher ist. Abschläge von realistischen Marktpreisen, wohlgemerkt, nicht von “Mondpreisen”!

Bislang unentdeckte Preislisten aus Theresienthal

Filed under: Buchprojekt, Vermischtes — Stephan Buse @ 15:41:52

Es gibt sie noch, unentdeckte bzw. unveröffentlichte Preislisten aus Theresienthal. Ein großes Desiderat sind nach wie vor die fehlenden Seiten der Preisliste von 1903, ebenso die fehlenden Nachträge zwischen 1895 und 1903.
Gespannt bin ich auf eine Preisliste aus Theresienthal, die angeblich auf die Zeit vor 1890 datieren und sich von den in meinem Band 3 veröffentlichten Preislisten unterscheiden soll. Diese Preisliste ist auf dem Weg zu mir, und ich werde hoffentlich noch im Oktober berichten können (der Weg ist weit). Ebenso müssen Preislisten aus der Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg existieren, die bislang, wenn überhaupt, nur in Ausschnitten veröffentlicht wurden.

Auktionspreise im Oktober - Ein erster Rückblick

Filed under: Auktionsgeschehen — Stephan Buse @ 15:03:56

Heute konnten im Auktionshaus Wendl im Thüringischen Rudolstadt einige interessante Glaswaren erworben werden, und das mit einem recht gemäßigten Aufgeld (im Vergleich zu einigen anderen Auktionshäusern) von ca. 18% inklusive Mehrwertsteuer. Mit dabei eine kobaltblaue gold- und emailbemalte Vase aus Theresienthal um 1920, deren Dekor leider schon deutlich berieben war, und auf die ich daher verzichtet habe. Die Vase wurde zum Limit von 120,– Euro zugeschlagen. In meinen Augen sehr moderat war der Preis für einen eher seltenen Römer 1496 mit “transparent und Golddekor 2067″ (so im Preisteil der Preisliste 1907), der für 120,– Euro zugeschlagen wurde. Noch günstiger der Römer Form 1615 mit dem “Glückskleedekor” (Dekornummer unbekannt), der für 110,– Euro den Besitzer wechselte. Da sind wir weit entfernt von den Preisen, die in 7 bzw. 10 Tagen in Heilbronn und München aufgerufen werden und bewegen uns im Bereich der realistischen bis günstigen Marktpreise.

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