Römer aus Theresienthal Weblog

October 18, 2009

Weshalb sollten Glassammler Bücher und Zeitschriften kaufen?

Filed under: Vermischtes — Stephan Buse @ 13:02:38

Schon häufig habe ich beobachtet, z.B. am Stand eines Glashändlers, der auch Glasliteratur anbietet, dass Sammler lieber 75,– Euro für ein mittelprächtiges Glas von geringer Bedeutung als 30,– Euro für Literatur, die ihnen zur Bestimmung ihrer Schätze hilfreich wäre, investieren.
Ich halte es seit geraumer Zeit anders und gebe gerne Geld aus auch für alte Ausgaben von Zeitschriften wie Kunst- und Handwerk, Innendekoration, Die Porzellan- und Glashandlung etc..
Jüngst bin ich dabei gestoßen auf einen Bericht über Glas auf der Deutschen Gewerbeschau 1922.
Leider ohne Abbildungen, aber mit für mich neuen und interessanten Hinweisen auf die Produktion u.a. der Glasfabrik Theresienthal in jener Zeit. Wonach ich bislang nicht gesucht hätte, wird dort im Text beschrieben: Theresienthaler Überfangglas in mir bislang unbekannter Farbe und unbekanntem Schliffdekor, - ein Glashändler bezweifelte mir gegenüber noch vor wenigen Wochen, dass Theresienthal überhaupt Überfanggläser mit Schliffdekor hergestellt habe -, ebenso Fadengläser in “Venezianer Art”.
Es lohnt sich also, die Investition in alte Quellen, Bücher und Zeitschriften. Sobald ich die beschriebenen Glaswaren entdeckt habe, werde ich sie gerne vorstellen.

Zuviel Liquidität?

Filed under: Auktionsgeschehen — Stephan Buse @ 08:22:45

In der Samstagsausgabe einer internationalen deutschsprachigen Zeitung ist im Wirtschaftsteil zu lesen, wie ein Autor sich darüber wundert, dass, anders als nach früheren Krisen, die Aktienkurse so schnell wieder steigen und die Rohstoffkurse parallel dazu ansteigen. Letztere müssten, so der Autor, eigentlich mit deutlicher Verzögerung reagieren. Als Ursache für das veränderte Verhalten des Marktes nennt der Autor eine offenbar sehr hohe Liquidität, deren Besitzer nun das Gefühl hätten, unbedingt investieren zu müssen, um den Zug nicht zu verpassen. Ist es vielleicht dieses Phänomen, das auch die Preise bei der gestrigen Auktion so hoch hielt?
Manche Käufer “müssen” ihre Liquidität investieren, und manche Verkäufer wollen durch die hohen Preise unbedingt davon profitieren?
Da warte ich doch einmal ab, wann diese Blase platzen wird…..
Allerdings scheint die internationale Bietergemeinde ja nun nicht gerade Höchstsummen in Theresienthaler Römer investieren zu wollen, wie die unverkauften Stücke belegen.
Ergo: Entweder kommen die Anbieter Theresienthaler Gläser aus der Zeit des Jugendstils wieder zur Vernunft, oder aber sie behalten ihre Gläser und erfreuen sich weiterhin an ihrem Anblick. Diese Freude ist in meinen Augen sowieso die bessere Art der Verzinsung.

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