Römer aus Theresienthal Weblog

May 12, 2012

Heckert und Theresienthal

Filed under: Vermischtes, Auktionsgeschehen — Stephan Buse @ 09:44:57

In der 66. Auktion des Plauener Auktionshauses Mehlis ist ein Glas zu entdecken, das eine Beziehung herstellt zwischen der Glasraffinerie Heckert und der Glasfabrik Theresienthal. Es handelt sich um einen Theresienthaler Pokal Form 1756, wie er in den Preislisten Theresienthal 1907, “Pokale und Porterschalen” Tafel V zu finden ist. Bemerkenswert ist das Dekor, mit dem dieser Pokal versehen wurde, nämlich mit dem Jodphur Dekor der Firma Heckert. Vermutlich hat die Glasraffinerie Heckert also auch bei der Glasfabrik Theresienthal eingekauft, und zwar auch nach der Errichtung einer eigenen Glashütte im Jahr 1889. Ich bin schon gespannt, ob in dem angekündigten dritten Band von Stefania Zelasko, diesmal zur Firma Heckert, solch eine Beziehung zwischen Heckert und Theresienthal Erwähnung findet.
Der Versuch Zelaskos, der in ihrem zweiten Band zur Josephinenhütte leider mehrfach stillschweigend unternommen wird, bei Formgleichheit oder -ähnlichkeit Gläser einseitig der Josephinenhütte zu- und damit anderen Glashütten und dabei mehrfach auch Theresienthal abzuschreiben, was auch zu dem Eindruck führen könnte, dass sämtliche Heckert-Gläser in Historismus und Jugendstil in der Josephinenhütte entstanden seien, wenn sie nicht aus Heckerts eigener Glashütte stammen (So existieren von dem Theresienthaler Römer 995 zahlreiche Exemplare mit der Signatur F.H…..; die Behauptung, diese Gläser wären in der Josephinenhütte entstanden, lässt sich ganz so einfach nicht aufrecht erhalten. Zumindest müsste man zunächst anhand von Dokumenten nachweisen, dass die Josephinenhütte formgleiche Gläser hergestellt hat) , erhält durch den Theresienthaler Pokal 1756 mit Heckertschem Jodphur Dekor nun einen Dämpfer.
Zur Diskussion vergleiche auch meine Weblog-Einträge im Juli und August 2009.
Leider ist der Pokal, der im Auktionshaus Mehlis angeboten wird (Auktion im Mai 2012, Lotnr.: 1987) am Fuß beschädigt und daher mit 180,– Euro viel zu hoch angesetzt.

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