Römer aus Theresienthal Weblog

April 6, 2008

Wollen wir Meinungsvielfalt?

Filed under: Vermischtes — Stephan Buse @ 15:55:40

Ein Monopol führt in der Regel zu Vereinfachungen, Langeweile, höheren Kosten und Unfreiheit.
Nur Vielfalt ermöglicht Freiheit, geringere Kosten, lebendige Diskussionen und differenzierte Darstellungen.
Was das weite Gebiet des Glassammelns angeht, genauer gesagt das Gebiet des Sammelns von Gebrauchsglas, haben wir, was Veröffentlichung in Printmedien angeht quasi ein Monopol, das auch faktisch zum Monopol zu werden droht.
Zur Zeit gibt es das Sammler-Journal, dessen sporadische aber in der Regel guten Veröffentlichungen zum Thema Glas sich zum überwiegenden Teil aus der Feder eines einzigen süddeutschen Kunsthistorikers speisen, und die Zeitschrift “Der Glasfreund”, die eine Vielfalt von Themen und Autoren bietet, aber aufgrund der stagnierenden Abonnentenzahl ums Überleben kämpft.
Ist es das, was wir Glassammler wollen? Wir, die wir häufig gerne nicht wenig Geld ausgeben, um unseren Schätzen ein weiteres Stück hinzuzufügen, haben nicht die wenigen Euro im Monat übrig, die es bräuchte, den Glasfreund zu abonnieren? Wer einmal den Betrag fürs Sammler-Journal umrechnet auf die dort erscheinenden Artikel zum Thema Glas, wird schnell bemerken, dass für Glassammler der Glasfreund auch gemessen am Informationsgehalt deutlich günstiger ist.

Dem Vernehmen nach wird es sich dieses Jahr entscheiden, ob wir in Zukunft auf dem Gebiet des Glassammelns (die Glaskunst einmal außen vorgelassen) auch faktisch ein Monopol hinsichtlich der Veröffentlichung von Beiträgen zu diesem Thema in Printmedien haben werden.
Dies würde dazu führen, dass zahlreiche wertvolle Beiträge gar nicht mehr oder nur sehr verborgen erscheinen würden, dass zahlreiche Autoren, die durchaus auch begründet andere Meinungen vertreten, gar nicht mehr zu Wort kämen. Notwendige Diskussionen würden nicht mehr geführt und letztlich würden wir dies mit höheren Kosten und auch mit einem Verlust an Meinungsvielfalt bezahlen.
Wer das will, abonniere den Glasfreund am besten nicht! Wer aber einen Betrag von weniger als vier Euro im Monat entbehren kann, der frage doch einmal nach unter glasfreund@kolme-k-verlag.de . Manchmal dauert es etwas, bis auf die Flut der Emails geantwortet wird, aber es lohnt sich. Übrigens ist man vom Glasfreund auch eingeladen, eigene Artikel zur Veröffentlichung anzubieten. Das Sammler-Journal dagegen veröffentlicht anscheinend, abgesehen von Bitten um Bewertungen und Identifikationen, keine Leserbriefe, eine Diskussion im Heft scheint unerwünscht. Das bleibt den Herausgebern dieses durchaus lesenswerten Journals überlassen, macht für mich den Glasfreund aber umso wichtiger.

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