Seltsame Blüten treibt es im Winter
Auf der Seite von Antiquitäten Czambor ist unter der Bestellnummer 03784 ein sehr interessantes Glas zu finden.
Es handelt sich bei diesem Glas um den Römer Form 1119 aus Theresienthal mit Veilchendekor.
Bei Czambor wird dieses Glas fälschlicherweise der Manufaktur Heckert zugeschrieben, und das geschieht, obwohl man es besser wissen könnte. Aber man ignoriert dort nicht nur meine Hinweise, sondern auch das Buch von Warthorst, in dem identisches Dekor 1637/3 auf einem Theresienthaler Stengelglas zu finden ist (Seite 39).
Vollends merkwürdig aber ist, dass das Glas sich in seiner Größe zu verändern scheint. Im Originalzustand ist das Glas ca. 18,5cm hoch und trägt einen Goldrand. Solch ein Glas habe ich bei Czambor zum stolzen Preis aber im nahezu perfekten Originalzustand vor längerer Zeit erworben.
Das nun bei Czambor angebotene Glas, - offenbar das letzte aus einem Satz von mehreren dort vorhandenen Gläsern -, ist (nicht im Text aber) in der Maßangabe um 0,5 cm geschrumpft und es fehlt ihm der Goldrand (der im Original eine Breite von ca. 3-4 mm hat).
Wie kann das sein? Bei Kälte schrumpft ja so einiges, wie ich weiß. Was ich mir gar nicht vorstellen kann: Ein Antiquitätenhändler würde hingehen und ein bestoßenes Glas abschleifen! Das wäre ja beinahe Betrug, würde nicht beim Verkauf auf diese “Reparatur” hingewiesen.
Da ich dies ausschließen möchte, bitte ich hiermit um Mithilfe der Leserschaft: Wie kann so etwas geschehen? Schrumpft Glas des Winters und verliert dazu auch den Goldrand???