Römer aus Theresienthal
© Stephan Buse 2007-2013

Trompetenfußrömer










Römer R/9, gelbgrün, bunt Laub, gest. Goldrand, ca. 14,9cm hoch, Durchmesser der Kuppa am oberen Rand ca. 6,5cm





Römer unbekannter Formnummer in historistischer Ausformung in der Variante "pistache auf crystall mit gedeckt Goldrand", ca. 20,6 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,7 cm; farbloser gedrehter Trompetenfuß, Diabolo in dessen Mitte ein flacher Nodus mit vier kleinen Rosettennuppen, pistachefarbene Kuppa mit breitem Goldrand.





Römer, Form 1094 guillochiert, Preisliste 1903, ca. 18,8cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca.5,7cm, antikgrünes Glas, quergerippter trompetenförmig ausgestellter Hohlfuß darüber ein gedrückter Kugelnodus mit drei Rosettennuppen, Kuppa mit guillochiertem Muster;
Die Ätzung feiner Liniendekore, Guillochage oder Guillochieren genannt, war ein recht aufwändiges Verfahren, an dessen Ende ein Dekor aus aus mehreren ineinander verwickelten und überlappenden Linienzügen stand. Die einzelnen Linien bildeten dabei geschlossene Ellipsen oder auch Kreisbahnen, die von einer Apparatur mittels Nadeln gleichzeitig auf eine Gruppe von wachsüberzogenen Gläsern übertragen wurden. Dort, wo die Nadeln das Wachs entfernt hatten, konnte Säure auf die Glasoberfläche wirken, so dass die Linien schließlich vertieft auf der Glasoberfläche vorliegen.

Römer 1094 mit Dekor 1379
Römer 1094 "antikgrün mit Decor 1368"













Römer 1114 mit "umsponnen(em) Fuß", pistache auf crystall mit gedecktem Goldrand, ca. 17,1cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 5cm; der hohlgeblasene Fuß ist eng mit einem dünnen Glasfaden umwickelt.





Römer Form 785 in der Preisliste von 1903, Entwurf um 1891, ca. 18,2 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 7 cm, farbloses Glas, trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, nach unten offenes Mittelteil, Kuppa mit Reichsadler .
Römer, dito, antikgrün, mit Dekor
Römer, dito, mit unbekanntem Dekor / Devise :"Traubenblut schafft frohen Mut"
Auf der zweiten Orthographischen Konferenz von 1901 wurde die deutsche Schriftsprache erstmals einheitlich geregelt. Eine wichtige Veränderung war die endgültige Abschaffung des th in Wörtern deutschen Ursprungs wie bei thun, Thür, Thal und Muth. Dass bei Ortsnamen das th aber erhalten bleibt, haben damals einige übereifrige Reformanhänger übersehen und daher gibt es in der Literatur bis ca. 1925 bisweilen die Schreibweise Theresiental statt Theresienthal. Für den hier gezeigten Römer bedeutet das eine Herstellung vermutlich nach 1901.





Römer Form 869 in der Preisliste von 1903, ca. 17,2 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 7 cm, antikgrüner trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, Nodus mit vier Rosettennuppen, Kuppa mit Gold- und Emaildekor. Das Dekor wird im 20. Jahrhundert als Dekor "Monarda" wieder neu aufgelegt.
Römer 869 in der Variante pistache auf crystall mit gedecktem Goldrand






Zwei Römer aus dem Umkreis von Form 787
antikgrünes Glas, Höhe ca. 15,3cm, Darstellungen des Münchner Kindls;
Von der Kuppa bis zum Wellenband entspricht diese Form dem Römer 787, der Fuß ist gestaltet wie beim Römer 791, der auf seinem Nodus Nuppen in derselben Form wie diese zwei Römer trägt.





Römer Form 1216a in der Preisliste von 1903, ca. 16,4 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 5,4 cm, farbloser trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, Wellenband, Scheibennodus, Kuppa mit sog. "gedecktem Goldrand" und "Pflaumenecken".
Römer Form 1216b mit Dekor 1470





Römer Form 1081 in der Preisliste von 1903, ca. 19,8 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,7 cm, farbloser trompetenförmig ausgestellter, mit feinem Glasfaden umsponnener Hohlschaft, Diabolo, Kuppa mit sog. "gedecktem Goldrand" und Weinlaubgravur.
Römer dito, pistache auf crystall, gedeckter Goldrand.





Römer Nr. 54 aus dem Nachtrag von 1893, ca. 9,2 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6 cm, antikgrüner trompetenförmig ausgestellter, nach unten durch Wellenband abgeschlossener Hohlschaft mit sechs Rosettennuppen belegt, auf flachem Nodus schalenförmige Kuppa mit Blütengirlande





Römer unbekannter Formnummer pistache auf crystall mit Dekor 1379, ca. 15,8 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,8 cm, farbloser trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, Scheibe, Nodus mit drei Rosettennuppen belegt, Diabolo, pistachefarbene Kuppa mit Email- und Goldmalerei. Ein Römer dieser Form ist zu finden im Glasmuseum Theresienthal, abgebildet auch im Buch von Gropplero (Abbildungsteil Bild 25).








Römer Form 538, in der Preislisten von ca. 1890 und 1903 nachzuweisen, ca. 11,4 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 5,7 cm, antikgrüner trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, nach unten tropfenförmig auslaufende Kuppa mit spiralförmigen geprägtem Glasfaden belegt. Römer, dito, mit Weinlaubgravur








Römer Form 504, 1/4 l, in der Preisliste von ca. 1890 und später nachzuweisen, ca. 15,4 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 7,2 cm, farbloser trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, mit drei Reihen von je drei Rosettennuppen belegt, Kuppa mit Email- und Goldmalerei. Das Dekor ist zu finden in der Tafel XI der Preisliste von 1903 auf dem Römer 791/2 (Römer aus Theresienthal Band 1, Seite 89).





Römer, Formnummer 1178/4, Preisliste von 1903, Entwurf um 1898, Höhe ca. 19,5 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 5,8 cm, farblose Kuppa mit Weinlaubgravur, antikgrüner Diabolo, optisch gedrehter trompetenförmig auslaufender Hohlschaft.





Römer, Formnummer 1217g, Preisliste von 1903, Entwurf um 1898, Höhe ca. 18,6 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 5,3 cm, farblose Kuppa mit Weinlaubgravur, antikgrüner Diabolo, optisch gedrehter trompetenförmig auslaufender Hohlschaft, der in seinem unteren Teil quergerippt ist.





Römer Form 854 in der Preisliste von 1903, ca. 20,2 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6 cm, antikgrüner trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, mehrere Scheiben und Nodi, Kuppa mit Weinlaubdekor










Römer Form 1265 in der Preisliste von 1903, ca. 19 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 7,1 cm, antikgrüner trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, Diabolo, farblose optisch facettierte Kuppa mit der Flagge der britischen Marine und dem Wappen der britischen Königsfamilie und Eichenlaub.









Römer, Formnummer 869, Preisliste von 1903 (Tafel XI, große Variante), Entwurf um 1891, antikgrünes Glas, Höhe ca. 22 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 8,7 cm, quergerippter trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, Nodus mit vier Rosettennuppen, konische Kuppa mit Emailmalerei, Goldrand; dieses Glas ist mit eben dieser Malerei abgebildet auf einer farbigen Mustertafel, die heute in der Glashütte Theresienthal links neben dem Eingang zur Ofenhalle zu finden ist.



Römer, Formnummer 869, Preisliste von 1903 (Tafel II, kleine Variante), antikgrünes Glas, 17,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,8cm, quergerippter trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, Nodus mit vier Rosettennuppen, konische Kuppa mit sehr feinem emailgemalten Wappen der Burschenschaft Franconia Leipzig und dem Spruchband "Virtuti, semper , corona!"
Goldrubinrömer aus Theresienthal? Der abgebildete Goldrubinrömer ist beinahe identisch mit dem zuvor beschriebenen: Identische Durchmesser an Kuppa und Fuß, identische Höhe, identische Zahl an Querrippen auf dem Fuß. Allein die Form der Nuppen weicht ab, allerdings gibt es in meiner Sammlung bei nachweislich aus Theresienthal stammenden Römern aus der Zeit des Historismus insgesamt fünf verschiedene Ausformungen der Nuppen.
Literatur: Identische Glasform ist abgebildet im Abbildungsteil Gropplero unter der Abbildungsnummer 21 und in Weltkunst 13, 1975, Seite 1675.





Römer, unbekannte Formnummer (ähnelt der Form "Kurfürst"), 19,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 5,8cm, antikgrünes Glas, quergerippter trompetenförmiger Hohlfuß mit Goldreif, Nodus mit vier bemalten Rosettennuppen, Scheiben- nodus mit Goldreif, Kuppa mit Email- und Goldbemalung (Blüten auf rautenförmigem Gitter)





Römer, unbekannte Form, mutet an wie das Vorbild zum späteren Weinkelch "Viktoria", 17,5 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,5cm, antikgrünes Glas, glatter, trompetenförmig ausgestellter Hohlfuß, mit neun bemalten Rosettennuppen belegt, nach unten durch Wellenband begrenzt, Verdickung am oberen Ende des Schaftes mit Wellenband belegt, Diabolo, kugelige Kuppa mit polychromer Emailmalerei, Goldrand



Römer, unbekannte Formnummer, um 1890, Höhe 20,5 cm, Durchmesser der Kuppa 8,5 cm, antikgrünes Glas, trompetenförmiger quergerippter Hohlschaft, Nodus mit drei Rosettennuppen, Kuppa mit Wappen, das Abbildungen in altem theresienthaler Malerbuch entspricht.





Römer, braungelbes Glas, 16cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,2cm, um 1890 trompetenförmiger glatter Hohlschaft mit neun Nuppenplatten, gewellter Fußring, gewellter Ring als Abschluß des Schaftes, Kuppa auf zwei Ringen, auf der Kuppa Darstellung des Münchner Kindels mit Spruchband „Wohl bekomm`s;
Römer, Formnummer 115/787 in der Preisliste von 1903, dort mit identischer Zeichnung der Kuppa, braungelbes Glas, ca. 15,8 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 7,7 cm um 1890 trompetenförmiger glatter Hohlschaft mit neun Nuppenplatten und weißen Emailpunkten, gewellter Fußring, gewellter Ring als Abschluß des Schaftes, Kuppa auf zwei Ringen, auf der Kuppa Blütenfries; "Reimport" aus den USA.
Römer, dito
Vergl. Literatur: Das Böhmische Glas, Band III, S. 172, Abbildung 223.


Römerabbildung aus bisher unveröffentlichter Mustertafel um 1900
Römer, Formnummer 68/828 in der Preisliste von 1903, ca. 15,6cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 8,6cm, antikgrünes Glas, trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft mit Glasfaden schlangenförmig belegt, Kuppa mit sechs Rosettennuppen belegt und mit sechs polychromen kreisförmigen Ornamenten bemalt, vergoldeter Lippenrand
Römer, Formnummer 77/828 aus der Preislsite von 1903, dito, mit Blumenranken
Es existiert auch eine größere Variante dieser Römerform (Höhe ca. 17,8 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 9,8 cm).




linkes Glas: Römer, ca. 16,6cm hoch, Durchmesser der Kuppa 8cm, Nr. 1/504 der Preisliste von ca. 1890 antikgrünes Glas, trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, gewelltes Glasband als Standring, neun Rosettennuppen, goldkonturierte polychrome Emaillemalerei (umlaufende Blütenranken) auf der Kuppa, rote Sterne mit weißem Mittelpunkt auf dem Schaft, doppeltes gold-rotes mit blauroter Girlande gefülltes Band oberhalb des Standrings, dito zum Rand der Kuppa hin.
In der Preisliste von ca. 1890 ist dieses Glas mit feiner Malerei der teuerste der angebotenen Römer.
Auf der Seite 63 der theresienthaler Preisliste von von ca. 1890 werden unter den Nummern 1-4 vier Römer dieser Form mit verschiedenem Dekor und in verschiedenen Größen abgebildet. Diese Römer besitzen einen gewellten Glasfaden als Standring am unteren Ende des hochgezogenen Fußes, der trompetenförmig ausgestellt und mit Rosettennuppen (jeweils drei (!!) in einer horizontlen Reihe) belegt ist. Das ursprüngliche Mittelteil ist nur noch durch einen Glaswulst angedeutet. Diese Römer wurden ganz in antikgrün oder mit farbloser Kuppa auf antikgrünem Schaft ausgeführt. Erstere Variante wurde mit glatter Kuppa, Weinlaub, Laub oder feiner Malerei angeboten, die zweite Variante („Crystall auf Antikgrün") auch graviert aber nicht mit Malerei. Die Preisliste listet die Größen 1/4, 3/8 sowie 2 Liter. Die kleinste Variante ist der mittlere der abgebildeten Römer.
Ausgangs des 20. Jahrhunderts, kurz vor ihrer endgültigen (?) Schließung, produzierte die Glashütte Theresienthal sogenannte „Jahresrömer" in eben dieser Form.
Bemerkenswert ist, dass formgleiche Römer mit 1/4 Liter Fassungsvermögen von der Glashütte Buchenau ausgeführt wurden (Preisliste von 1888 Seite 31), die Glashütte in Köln-Ehrenfeld und auch die Glasraffinerie Heckert aber in ihren bekannten Preiscouranten diese Römerform nicht aufgenommen haben. Dies lässt vermuten, dass es sich bei dieser Form um einen relativ jungen Entwurf aus dem bayerischen Raum handelt, dem zu dieser Zeit keine Vorbilder in den Museen entsprachen, die die Vorbilder für die Glashütte in Köln-Ehrenfeld lieferten.

Zur Unterscheidung der Varianten aus Theresienthal, Buchenau und der Josephinenhütte ist folgendes Detail wichtig: Die Römer aus Theresienthal tragen stets drei Nuppen in einer horizontalen Reihe, die formgleichen Gläser aus Buchenau und der Josephinenhütte laut deren Abbildungen in den Preislisten dagegen vier! Immer wieder kommt es zu Kuriositäten bei der Zuschreibung des reich bemalten Römers 504: Im us-amerikanischen Raum wird er gerne Moser zugeschrieben, viele Glashändler dort scheinen außer der Firma Moser nichts anderes zu kennen, in deutschen Quellen werden gerne Heckert oder Lobmeyr als Produzent benannt. Theresienthal scheinen viele nicht zu kennen, oder aber sie wissen, dass Gläser der Firmen Moser oder Heckert sich teurer verkaufen lassen! Literatur: Warthorst, Glasfabrik Seite 11






Römer, Formnummer 100/913 in der Preisliste von 1903, 18,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa 7,2cm, um 1900, bernsteinfarbenes Glas, trompetenförmig ausgestellter, im unteren Teil glatter dann quergerippter Hohlfuß, leicht gedrückter Nodus mit vier Rosettennuppen, Kuppa mit goldkonturierter feiner Emaillemalerei (Blütenranken), vergoldeter Lippenrand sowie zwei Goldränder auf dem Fuß; Literatur: E.v. Kuenheim Stiftung (u.a. Hrsg.), Theresienthal, Seite 110,





Römer, Formnummer 995 in der Preisliste von 1903, 18,3cm hoch, Durchmesser der Kuppa 7cm, um 1895, spiralförmig gerippter trompetenförmig ausgestellter antikgrüner Hohlschaft am oberen Ende mit Wellenband belegt, auf geschnürtem Nodus farblose Kuppa die am unteren Ende mit einem nuppenbesetzten (3 Rosettennuppen) nach oben offenen Nodus das Mittelteil der alten Römer imitiert, Weinlaubgravur,
Römer, dito, antikgrün, Kuppa mit Goldrand.
Römer, dito, Kuppa mit Emaildekor Im 20. Jahrhundert wurde diese Römerform leicht verändert von Theresienthal wieder neu aufgelegt:
Römer, unbekannte Formnummer, um 1970, ca. 18,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,4cm, topasfarbener quergerippter gedrehter Hohlschaft, geschnürter Nodus, farbloser Glasreifen mit drei farbigen Rosettennuppen belegt, farblose Kuppa mit theresienthaler Gravur





Römer, abgebildet auf Mustertafel von ca. 1900,
Römer, Formnummer 69/812 in der Preisliste von 1903, Höhe ca. 17,2cm, Durchmesser der Kuppa ca. 6cm; antikgrünes Glas, Kuppa mit Weinlaubgravur versehen und Zwackelband belegt, nach unten bis zum nuppenbesetztem Nodus trichterförmig geöffnet, Nodus mit vier Rosettennuppen, quergerippter, trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft
Römer, dito, lüstriert



Römer, unbekannte Formnummer, ca. 22cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 5,5cm, sog. antikgrünes ins bräunliche spielende Glas, spiralförmig gerippter ausgestellter Hohlschaft, auf dem Nodus vier Rosettennuppen.
Römer, dito, Durchmesser der Kuppa ca. 6,1 cm, Schaft lüstriert, Kuppa farblos mit Weinrankengravur
Eine genaue Datierung des Entwurfs ist nicht möglich, es handelt sich aber um eine ältere Variante der Form, die später als Römer "Kurfürst" von Theresienthal angeboten wird.



Abbildung in Musterblatt um 1900
Römer, Formnummer 70/791 in der Preisliste von 1903, 17,4cm hoch, Durchmesser der Kuppa 7,5cm, antikgrünes Glas, glatter Trompetenfuß, über angedeutetem Ring gedrückter Kugelnodus mit sechs Rosettennuppen, Wellenband, ovale Kuppa mit Eich- marke 0,25 l ; Lippe und Rand des Fußes vergoldet, Fuß, Nuppen und Kuppa mit Emaildekor versehen (weiße und orange Punkte), auf der Kuppa ein Wappen mit Darstellung des Petrus
Römer, dito, mit Wappen aus altem Malerbuch der Glashütte

In ihrem Band 2 über die Josephinenhütte bildet Stefania Zelasko auf Seite 89 unter der Katalognummer 83 eben diese Römerform aus Theresienthal ab und zwar in der Variante 791/4 mit eben dem Dekor, das in der Preisliste Theresienthal von 1903 zu finden ist. Vollends unerklärlich, dass dieser Römer dann von ihr die Josephinenhütte-FormNr. 680 zugeschrieben bekommt, obgleich der Römer Form 680 der Josephinenhütte auf dem nebenan abgebildeten Blatt einer Preisliste der Josephinenhütte deutlich anders aussieht. Allerdings gibt es mit der Signatur "F.H. 409/2 1017" versehene Römer fast identischer Ausformung, die aber einerseits deutlich höher sind (ganze 4,6cm!) als ihre Theresienthaler Pendants und andererseits anders geformte kleinere Nuppen tragen (vergl. dazu die Position 392 aus der Auktion 170 des Auktionshauses Dr. Fischer, Heilbronn).



  • Trompetenfußrömer Teil 2


  • Zur Geschichte der Glasfabrik Theresienthal
  • Die traditionelle Römerform bis zur Biedermeierzeit
  • Besonderheiten bei der Herstellung von Römern
  • Zur Datierung der Entwürfe
  • Römer aus Theresienthal um 1840
  • Römer aus Theresienthal um 1890
  • Vom Historismus zum Jugendstil - Römer aus Theresienthal um 1907
  • Römer aus Theresienthal im 20. Jahrhundert
  • Identifikation und Zuschreibung
  • Fundorte
  • Hinweise für den Aufbau einer Sammlung
  • Literatur
  • Anekdoten aus dem Sammlerleben
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