Römer aus Theresienthal
© Stephan Buse 2007-2009

Römer nach bisher undatierbaren Vorlagen






Römer, ca.13cm und 10,5cmhoch, Durchmesser der Kuppa 7,5cm und 6,1cm, um 2000, Form "Mosella"; farbloses Glas, massiver, unten ausgestellter Schaft, vier Rosettennuppen, Radlband, glatte Kuppa






Römer, 13,2cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,6cm, um 1980, Name unbekannt; dunkelgrüner trompetenförmiger quergerippter unten geschlossener Hohlschaft, kurzes abgesetztes Mittelteil, farblose Kuppa mit Weinlaubgravur;
Dieser unbenannte Römer ist nicht belegt in einem Katalog Ausgangs der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts, wurde in Theresienthal um 1980 hergestellt (dies belegt der Aufkleber) und findet sich in keiner späteren Preisliste. Ein formal identischer, nur in der Größe anderer Römer, ist in einem Katalog Mitte der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts als Modell „KR" belegt.




Römer, 22cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,8cm, um 1995, Form „Kurfürst" optisch gedrehter hohlgeblasener topasfarbener Schaft, Nodus mit vier Rosettennuppen, glatte Kuppa; Römer, 23,2cm hoch, Durchmesser der Kuppa 4,8cm , nach 1984,
Form „Kurfürst-Sektrömer", optisch gedrehter hohlgeblasener antik- grüner Schaft, Nodus mit vier Rosettennuppen; lang ausgezogene ovale farblose Kuppa mit "Jagdgravour" (Hirsch, Auerhahn, Wildente, Fasan, Reh und Hase) versehen;
Römer, unbekannte Formnummer, ca. 22cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 5,5cm, sog. antikgrünes ins bräunliche spielende Glas, spiralförmig gerippter ausgestellter Hohlschaft, auf dem Nodus vier Rosettennuppen. Eine genaue Datierung des rechten Römers ist nicht möglich, es handelt sich aber um die ältere vermutlich historistische Variante der Form "Kurfürst".



Römer, 22cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,8cm, um 1991, Form „Kurfürst" optisch gedrehter hohlgeblasener antikgrüner Schaft, Nodus mit vier Rosettennuppen, Kuppa trägt Bild des Schlosses Schönborn und ist Teil einer Serie dieser Römer mit verschiedenen rheingauer Motiven, die in Zusammenarbeit mit einem rheingauer Weinhändler entstanden und von Günther C. Kirchberger gezeichnet wurden. Die Serie wurde auf insgesamt 12 Motive hin angelegt und je Motiv auf ca. 2000 Exemplare limitiert..
Römer, dito. mit Abbildung des grauen Hauses in Östrich-Winkel

Römer der Serie „Kurfürst", erstmals belegt in der Preisliste von 1986, wurden in Theresienthal bis 2001 als Weinrömer mit 1/8l und 0,2l Inhalt sowie als Sekt- und als Sherryrömer angeboten. Die farblose Kuppa wurde mit farblosem, bernsteinfarbenem oder antikgrünem Schaft kombiniert. Es existieren Gläser mit Weinlaubgravour, „Handgravour Serenade" sowie „Handarbeit Jagdgravour". Auch in die Kollektion des Jahres 2005 wurden die Römer der Serie "Kurfürst" wieder aufgenommen.
Obwohl man hinter diesem Glas einen alten Entwurf aus der Zeit des Historismus vermuten kann, als Historismusrömer wird er immer wieder gerne bei Auktionen und Antiquitätenhändlern angeboten, lässt sich diese Annahme bislang nicht anhand von Preislisten etc. belegen. Einzig älter anmutende Varianten dieser Form (siehe oben) bestätigen diese Vermutung. Literatur: Merker, Seite 96f.



Römer, 19,6cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,7cm, um 1980, Form 3463, später„Dürnstein", olivgrünes Glas, Scheibenfuß, optisch gedrehter Stiel, auf Kugelnodus vier Rosettennuppen, gewelltes Glasband als Abschluß der Kuppa; Kuppa mit feiner goldkonturierter Emaillemalerei, Dekor "Ixia", Rand der Kuppa vergoldet;
Römer, wie Nr. 105, Durchmesser der Kuppa 7cm, um 1996, farblose klare Kuppa, dito Nodus, Fuß, Stiel und Auflagen aus braungrünem („antikgrün") Glas;
Der Römer „Dürnstein" findet sich weder Ausgangs der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts noch Mitte der siebziger Jahre in den Katalogen, wohl aber in in Preislisten von 1980 und 1986. Er wurde in Theresienthal bis ins Jahr 2001 angeboten, seit der Preisliste von 1993 nur in der Ausführung des rechten Römers, in der Preisliste von 1986 noch zusätzlich mit der Handgravour „Alexander". Auch in dem Katalog von 2004/2005 fand der Römer "Dürnstein" wieder Aufnahme, er wird nun in den bekannten Varianten aber auch in der neuen Farbkombination blau/grün angeboten. Literatur: Merker, Seite 96f.




Römer, ca. 18,4cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6cm, Formnummer 3464; farblose Kuppa, die nach unten in ein massives zylindrisches Mittelteil ausläuft, welches mit antikgrünem Zwackelband belegt ist, längsgrippte hohle Glaskugel zwischen zwei antikgrünen Scheiben, gedrehter antikgrüner Stiel, kleine Scheibe, Scheibenfuß; der Scheibenfuß ist zweifach (!) mit Ätzmarke versehen. Diese Römerform ist bislang nur in einem Prospekt um 1980 und einer Preisliste von 1981 belegt, die Marken des abgebildeten Exemplares deuten auf eine Entstehung des Glases in den siebziger Jahren. Die Entstehung des Entwurfs lässt sich noch nicht datieren. Der Form nach wäre ein Entwurf aus der Zeit des Historismus naheliegend, die Formnummer deutet auf einen Entwurf nach dem zweiten Weltkrieg.
Zum Verwechseln ähnlich, im Detail aber anders gearbeitet:
Römer, ca. 19cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,5cm, Form 3465, später "Bingen", farblose Kuppa, die nach unten in ein hohles offenes zylindrisches Mittelteil ausläuft, welches mit antikgrünem Zwackelband belegt ist, längsgrippte hohle Glaskugel zwischen zwei antikgrünen Scheiben, senkrecht gerippter nur leicht gedrehter tropfenförmiger antikgrüner Stiel, Diabolo, Scheibenfuß;
Dieser Römer ist eine vereinfachende Reproduktion der Formnummer 486 ("Schinkelrömer"). Er begegnet im Katalog der wiedereröffneten Glashütte im Jahre 2005.




Römer, 15,3cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,9cm, unbenannte Form, farbloses Glas; quergerippter trompetenförmig ausgestellter Hohlfuß mit vergoldetem Rand zylindrischer, zur Kuppa hin offener zylindrischer Hohlschaft, der mit sechs Rosettennuppen belegt ist, Übergang zur Kuppa durch rippengeprägtes Glasband markiert, Kuppa mit goldkonturierter Emaillemalerei „Florenz", versehen, Lippe der Kuppa vergoldet. Dazu ein gewölbter Glasdeckel mit Knauf und Goldrand.
Dieser Römer ist einzig in einem Prospekt und einer Preisliste um 1980 als „Römer-Pokal" mit Deckel unter der Nummer 3484 abgebildet. Angeboten wird er mit den Dekoren „Florenz" und „Versailles" (Gravur) sowie in undekorierter Ausführung.



Römer, 21cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,7 cm, um 1980, vom Erstbesitzer (Handelsvertreter für Theresienthal) als Musterglas in der Glashütte erhalten, trompetenförmiger quergerippter Hohlschaft, farblose Kuppa mit Weinlaubgravur



Sektrömer, ca. 14,2cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 9,5cm, bernsteinfarbener konisch sich verjüngender quergerippter Hohlschaft, farblose konische Kuppe, die nach unten in einen hohlen Kugelnodus ausläuft, Nodus mit drei farbigen Rosettennuppen besetzt, oberhalb des Nodus ein Radlband.
Die Form dieses Römers entspricht der Form 573 aus dem Katalog der Gräflich Schaffgotsch`schen Josephinenhütte von 1900. Für die Glasfabrik Theresienthal ist diese Form in keiner bekannten Preisliste, sondern nur durch Exemplare dieser Gläser belegt, die etwa zwischen 1970 und 1990 hergestellt worden sein müssen (Aufkleber). Auf welche Vorlage man dabei in Theresienthal zurückgriff und ob auch dort um 1900 formidentische Gläser hergestellt wurden, lässt sich zur Zeit nicht ermitteln.
Literatur: Jentsch, Licht und Rausch, Seite 123


  • Zur Geschichte der Glasfabrik Theresienthal
  • Die traditionelle Römerform bis zur Biedermeierzeit
  • Besonderheiten bei der Herstellung von Römern
  • Zur Datierung der Entwürfe
  • Römer aus Theresienthal um 1840
  • Römer aus Theresienthal um 1890
  • Vom Historismus zum Jugendstil - Römer aus Theresienthal um 1907
  • Römer aus Theresienthal im 20. Jahrhundert
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