Römer aus Theresienthal
© Stephan Buse 2007-2012

Römer nach Entwürfen, die nach 1930 entstanden sind









Römer, Form 2852, ca. 12,8cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 5,7 cm, Kuppa, Fuß und Schaft aus sog. jagdgrünem Glas. Die Formnummer 2852 datiert den ursprünglichen Entwurf um 1937. Er erscheint in letzte Neuheiten Folge 12.





Weinglas aus Service "Nürnberg", veröffentlicht in letzte Neuheiten Folge 15 um 1938.
Höhe ca. 12,2 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 9,8 cm. farbloser Scheibenfuß, Scheibe, hohlgeblasene nach unten auslaufende Kugel mit drei grünblauen "jagdgrünen" Nuppen belegt, grünblauer Diabolo, farblose gravierte optisch facettierte Kuppa.





Römer Form 2801, veröffentlicht in letzte Neuheiten Folge 11 um 1937.
Höhe ca. 12,6 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 9,1 cm. farbloser Scheibenfuß, Balusterschaft mit grünblauen Nuppen belegt, flacher grünblauer Nodus, farblose gravierte Kuppa.





Römer Form 2754, veröffentlicht in letzte Neuheiten Folge 10 um 1937.
Höhe ca. 13,3 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 7,7 cm. "Gelber" trompetenförmig ausgestellter Hohlschaft, grünblaue Nuppenplatten und flacher Nodus, geeichte (1/4l) farblose Kuppa.





Römer Form 2733, veröffentlicht in letzte Neuheiten Folge 10 um 1937.
Höhe ca. 12,4 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 8 cm. Farbloser leicht gewölbter Scheibenfuß, farbloser Hohlschaft zwischen zwei blaugrünen Nodi, vier spiralförmige Nuppen, farblose Kuppa.







Römer Form 2800, veröffentlicht in letzte Neuheiten Folge 11 um 1937.
Höhe ca. 13,2 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 8,3 cm. Farbloser spiralförmig gerippter Hohlfuß und Nodus, Fuß am oberen Ende mit jagdgrünem Radband belegt, jagdgrüner Diabolo, schalenförmige farblose Kuppa mit Gravur.





Zwei historistische Römer,die nur in einem Prospekt um 1970/80 belegt sind. Sie muten an wie Reproduktionen von Römern aus der Zeit des Historismus, vergl. hierzu die abgebildeten Historismusrömer von ca. 1890! Jedoch sind die hohen Formnummern Indiz für die Neuentstehung / Überarbeitung der Entwürfe erst deutlich nach 1945. Oder war lediglich die alte Formnummer nicht mehr recherchierbar?

Form 3433, 18,5 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,7cm, hellgrüner trompetenförmig ausgestellter quergerippter Hohlfuß, farbloser Hohlschaft aus drei Kugeln, mittlere Kugel mit vier hellgrünen Rosettennuppen belegt; farblose Kuppa in vierfacher Wiederholung mit Blumenmotiven bemalt, Goldrand
Römer Form 951 aus der Preisliste von 1903
Form 3435, 17,5 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6 cm, quergerippter hellgrüner trompetenförmig ausgestellter Hohlfuß, farbloser, optisch gedrehter Schaft, hellgrünes gewelltes Band zwischen zwei Scheibennodi, farblose Kuppa mit Goldrand und goldkonturierter Emailmalerei; (Dekor "Sternblume").
Das historische Vorbild, Formnummer 856 in der Preisliste von 1903, unterscheidet sich von der späteren Nachahmung durch einen deutlich häufiger gedrehten Schaft und die Verdickung des Schaftes zur Kuppa hin.






Zwei historistische Römer, deren Form so nur in einem Prospekt um 1970/80 belegt ist. Sie muten an wie Reproduktionen von Römern aus der Zeit des Historismus, sind aber aufgrund der neukombinierten und oft deutlich vereinfachten Formelemente größtenteils als Neuschöpfungen zu betrachten. So wurden aus den fadenumlegten Schäften des Historismus quergerippte gedrehte Schäfte, aus einem komplizierten in die Form geblasenen Fuß wurde ein gewölbter Scheibenfuß. Vergl hierzu die abgebildeten Historismusrömer von ca. 1890! Auch die hohen Formnummern sind Indiz für die Neuentstehung / Überarbeitung der Entwürfe erst deutlich nach 1945:
Form 3434, 18,4 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 7,2 cm, farbloser gewölbter Hohlfuß mit vier hellgrünen Rosettennuppen belegt, zwischen zwei Scheibennodi längsgerippter sich unten verjüngender hellgrüner Hohlschaft, Kugel mit vier hellgrünen Rosettennuppen, farblose Kuppa mit Weinlaubdekor
Historismusrömer der für die Form 3434 offensichtlich als Vorbild gedient hat. Seine Formnummer ist zur Zeit nicht recherchierbar. Im Passauer Glasmuseum werden identische Römer falsch zugeschrieben.
Form 3466, Dekor "Aubretia", ca. 17,9cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,2cm, antikgrünes Glas, gewölbter Scheibenfuß, gedrehter Schaft zwischen zwei Nodi, oberer Nodus mit vier Rosettennuppen belegt, darüber kurzer gegliederter Schaft, Kuppa mit polychromer Emailmalerei belegt, vergoldeter Lippenrand.
Römer Form 714 aus der Preisliste von 1903; offenbar das Vorbild für den Römer 3466.




Zwei Römer Form 3435, der linke mit dem Dekor "Trianon", der rechte mit dem Dekor "Viola". Das rechte Glas trägt auf seinem Fuß in Goldschrift den Hinweis "Muster" sowie einen Aufkleber der Glashütte Theresienthal.
Obgleich aufgrund ihres Alters noch keine Antiquitäten, sind diese Gläser recht selten zu finden und wurden vermutlich in geringerer Stückzahl produziert als so mancher Römer aus der Zeit des Historismus oder Jugendstils.






19cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,7cm, nach 1970, hergestellt in Theresienthal für die Firma Rimpler auf gewölbtem Hohlfuß ein Hohlbalusterschaft aus topasfarbenem Glas, auf gedrücktem Kugelnodus vier Rosettennuppen, Kuppa aus klarem Glas mit Weinlaubgravur;
Theresienthal fertigte für andere Firmen Gläser, die nach deren Mustern hergestellt wurden. So entstand u.a. dieser Römer, der als Fuß einen abgesetzten Hohlkörper besitzt, der abgesprengt und abgeschliffen wurde. Solche Füße wurden im 20. Jahrhundert in der Regel nicht für eigene Gläser der Hütte Theresienthal verwendet.




Römer, 14,6cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5cm, um 1975, Form „Lucretia" auf topasfarbenem Scheibenfuß dito Hohlbalusterschaft, auf oberstem Nodus drei Rosettennuppen, klare Kuppa graviert mit Blütenranken;
Diese Römerform ist belegt in letzte Neuheiten Folge 16, dort ohne Formnummer. Sie erscheint dann einmalig wieder in einem Katalog der siebziger Jahre. Der Entwurf dieser Form ist auf das Jahr 1939 zu datieren



Römer, 13,5 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 7,2cm, Form „Rüdesheim" um 1990, optisch gedrehter Balusterstiel, vier Nuppen am oberen Nodus, hellgrün, topasfarben oder jagdgrün, gleichfarbige Scheibe markiert Übergang zur farblosen glatten Kuppa.




ältere Ausführung des Römers "Ruedesheim"

Der Römer „Rüdesheim" ist erstmals belegt in letzte Neuheiten Folge 12, nicht belegt in einem Katalog Ausgangs der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts, wohl aber wieder Mitte der siebziger Jahre unter der Nummer „2853". Er wurde dann bis 2001 in zwei Größen (1/8l und 0,2l) hergestellt und kam zuletzt mit glatter Kuppa und mit den Gravouren „Alzey" und „Troubadour" auf den Markt. Bernstein, hell-, jagd-, und antikgrün sind die Farben der Nuppen und der Scheibe. Die Formnummer 2853 spricht für einen Entwurf vor dem zweiten Weltkrieg.



Römer, 13cm hoch, Durchmesser der Kuppa 7,9cm, Form „Franken" um 1980 trompentenförmiger glatter Hohlfuß aus topasfarbenem Glas, farbloser, längsgerippter Kugelnodus, topasfarbener Scheibennodus, glatte Kuppa aus farblosem Glas

Römer, dito, 13,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa 8,4cm; um 1938 Kuppa graviert mit der Gravur „Troubadour". Auf dem Fuß graviert: „Dem viellieben Fu-Hi Hanne-Nuete . Julfest 1938"
Der Römer „Franken" ist belegt in einem Katalog Ausgangs der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts sowie Mitte der siebziger Jahre. Er wurde bis 2001 in zwei Größen (1/8l und fz0,2l) hergestellt und kam mit glatter Kuppa und mit der Gravour „Troubadour" auf den Markt. Bernstein, hell-, jagd-, und antikgrün sind die Farben des Fußes. Er trägt Ausgangs der fünfziger Jahre die Formnummer 2665. Dies spricht für einen Entwurf Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhundert. Die Gravur „Troubadour" ist für die dreißiger Jahre belegt.



Römer, Form 2851, 12cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,9cm, um 1983 vom Erstbesitzer als Musterglas von der Glashütte erhalten; Fuß und Schaft aus olivgrünem Glas, Hohlbalusterschaft, oberster Nodus mit längsgeripptem Glasband belegt, glatte Kuppa aus farblosem Glas; Scheibenfuß; eckiger Aufkleber „Bavaria 1421", Ätzmarke.
Römer, Form 2851, vor 1970, ca. 13,7cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 7,4 cm, Fuß und Schaft aus sog. jagdgrünem Glas, Kuppa graviert.
Ein Römer dieser Form „2851" ist abgebildet in einem theresienthaler Katalog aus der Mitte der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts. In die Preisliste von 1986 wurde er nicht mehr aufgenommen, Ausgangs der fünfziger Jahre gehört er ebenfalls nicht zum Sortiment. Die Formnummer 2851 datiert den ursprünglichen Entwurf um 1937. Er erscheint in letzte Neuheiten Folge 12. 1/4, 2/10 und 1/8 Liter sind die dort gelisteten Größen.
Der oberste Nodus ist bei dem rechten (älteren) Glas flacher.



Römer, Form "Viktoria", ca. 14,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,2 cm, um 1935/36, vgl. zu dem gesamten Service letzte Neuheiten Folge 9. Trompentenförmiger glatter Hohlfuß aus topasfarbenem Glas,am oberen Ende mit gekniffenem Glasband belegt, Diabolo, farblose Kuppa mit Gravur "Troubadur".



  • Zur Geschichte der Glasfabrik Theresienthal
  • Die traditionelle Römerform bis zur Biedermeierzeit
  • Besonderheiten bei der Herstellung von Römern
  • Zur Datierung der Entwürfe
  • Römer aus Theresienthal um 1840
  • Römer aus Theresienthal um 1890
  • Vom Historismus zum Jugendstil - Römer aus Theresienthal um 1907
  • Römer aus Theresienthal im 20. Jahrhundert
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