Römer aus Theresienthal
© Stephan Buse 2007-2009

Römer nach Vorlagen des Jugendstils





Römer, 18,8 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,2cm, Form „Bernkastel", um 1990, trompetenförmiger schrägoptisch gerippter Hohlfuß aus grasgrünem Glas, Mittelteil aus farblosem Glas, ein ovaler Nodus zwischen zwei eingeschnürten Nodi mit vier grünen Rosettennuppen belegt, farblose Kuppa mit Weinlaubgravur;
Römer, aber topasfarbenes statt grünes Glas, Kuppa glatt;
Römer, aber glatte Kuppa, Nodus eher kugelförmig; nach Aufkleber um 1970
Römer Form 3432, Dekor "Mageriten".

Der Römer Bernkastel ist weder belegt in einem Katalog Ausgangs der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts noch Mitte der siebziger Jahre. Er wurde von Theresienthal Anfang der achtziger Jahre bis in die Gegenwart produziert und mit bernsteinfarbenem oder hellgrünem Fuß sowie glatter oder mit Handgravour „Laub" versehener Kuppa angeboten. Sehr selten sind heute die Varianten, die um 1980 als sogenannte Sammelrömer mit in verschiedenen Motiven handbemalter Kuppa hergestellt wurden. In der Preisliste von 1981 tragen diese Römer die Nummer 3432 (vergl. Römerprospekt um 1980). Die hier abgebildeten Gläser werden gerne als Gläser des Historismus betrachtet und als solche auch von zahlreichen Antiquitätengeschäften immer wieder ohne genauere Kenntnis der Sachlage angeboten. Literatur: Merker, Seite 96f.
Im Sommer 2007 gelang es, das Vorbild des Römers Bernkastel in einem Glas zu entdecken, das von einem Erfurter Antiquitätenhändler als Glas von Heckert (immer das gleiche Trauerspiel, dass man an Theresienthal als Herkunft qualitätvoller bemalter Gläser nicht denken will) angeboten wurde. Der Glasfarbe nach zu urteilen, wird dieses Glas in Theresienthal um 1900 produziert worden sein, ist aber weder in der Preisliste von 1907, noch in den Fragmenten von 1903 belegt. Allerdings ist das Dekor dieses Glases mit der Dekornummer 1528 in der Preisliste von 1903 dokumentiert.
Daneben ein Römer Form 3432 (Sammelrömer, später "Bernkastel" genannt) mit dem Dekor Sternblumen und der Malersignatur G.S.84:













Römer, 19cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,7cm, Form „Ahr", trompetenförmig ausgestellter quergerippter antikgrüner Schaft, farblose facettierte Kuppa;
Der Römer ist belegt in einem Katalog Ausgangs der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts sowie Mitte der siebziger Jahre unter der Nummer „1675". Er entspricht der Form eines Jugendstilrömers, der mit derselben Formnummer in der Preisliste von 1907 abgebildet und dessen Entwurf wohl um 1903 entstanden ist. Der Römer „Ahr" erscheint zuletzt in der Preisliste von 1986.



Römer, ca. 17,8cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,5cm, Form „Pfalz", um 1980, topasfarbener trompetenförmiger quergerippter Hohlfuß, farblose facettierte Kuppa mit Gravur von Weinlaub; Römer, dito mit sog. Hellgrünem Schaft;
Der Römer ist belegt in einem Katalog Ausgangs der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts wie auch Mitte der siebziger Jahre. Er entspricht einem Jugendstilrömer mit der Formnummer 1522 und fand zuletzt Aufnahme in der Preisliste von 1993. Der ursprüngliche Entwurf dieser Römerform 1522 datiert um 1902.


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