wurden auch in der Phase des Jugendstils übergroße Römer produziert,
die allein von ihrer praktischen Eignung her nicht als Gläser des Gebrauchs, sondern als
Renommiergläser zu verwenden waren. Ihren Einsatz fanden die Gläser entweder auf dem
Buffet oder als Dekorationselement auf dem Tisch, vielleicht auch als Gemeinschaftskelch zum Umtrunk.
Wie schon zur Zeit des Historismus
konnte der Tisch zugleich mit Gläsern eingedeckt werden, die mit identischem Dekor versehen waren.
Pokal Form 1119 mit Dekor 2050, ca. 31,8 cm hoch, Durchmesser der Kuppa am Rand ca. 10 cm
Belegt ist dieser Pokal in Form und Dekor in den Malerbüchern von Henriette von Poschinger
Pokal mit dem Dekor "G.V. sort. verschm. Pl. S. 1815", ca. 30,4cm hoch, Durchmesser oben ca. 10,5cm.
Pokal RD mit "Liane", ca.23,4cm hoch, Durchmesser oben ca. 10,2cm (PL IV 1907, "Pokale und Porterschalen etc.").
Eine Kombination von historistischer Form und Jugendstildekor, selten, aber schön??
Pokal W mit Dekor 1401, ca. 24cm hoch (PL IV 1907, "Pokale und Porterschalen etc.").
Römer 1756 (Preisliste von 1907) als Pokal in der Höhe von 24,6cm (PL 1907, "Pokale und Porterschalen" Tafel V);
quadratischer Fuß, Stengel im Querschnitt quadratisch, innenliegend
ein weißer Emailfaden, Kuppa mit "gedecktem" Goldrand
Ein Pokal dieser Form, allerdings 35cm hoch, wurde in der Glasraffinerie Heckert mit dem bekannten Jodphurdekor
versehen, wie der Katalog der 66. Auktion, Mai 2012, des Auktionshauses Mehlis, Lotnr.: 1987, belegt.
Römer, farbloses Glas, um 1905, ca. 26,5 cm hoch, Dekor "G.V. Liane" ist in der Preisliste Pokale und Porterschalen
von 1907 auf Tafel V mit der Formnummer 1583 verzeichnet.
Scheibenfuß, gedrehter Stengel, auf der Kuppa zwei umlaufende wellenförmig
eingelegte grüne Glasfäden. Die Form der Kuppa und der gedrehte Stengel
erinnern an die alte Glasform des Römers.
Literatur: Venzmer, Wolfgang, Jugendstil (Bestandskatalog
des Landesmuseums Mainz), Mainz 1990, Seite 258
Das Dekor "Liane" findet sich u.a. auf dem Römer 1531 wie auch auf dem Gläsersatz 1531 wieder.
Literatur: Warthorst, Die Glasfabrik Theresienthal, Seiten 50/51 und 115