Balusterrömer
Römer RAI mit blauem und Alabaster-Fuß
Römer, 18,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6,2 cm, um 1890, farbloses lüstriertes Glas,
glockenförmig gewölbter Hohlfuß, hohler Balusterschaft, größter Nodus mittig mit drei
Rosettennuppen belegt, Kuppa zum obersten Nodus hin offen.
Römer 666/I mit Schnitt 1009
Römer Form 544, farbloses Glas ("crystall"), Höhe ca.17 cm, Durchmesser der Kuppa ca. 7,5 cm, quergerippter
Hohlbalusterschaft, in der Mitte Nodus mit vier Rosettennuppen, sechs Rosettennuppen auf der gebauchten Kuppa.
Goldmalerei mit emaillierten Blütenranken, vergoldeter Lippenrand.
Es handelt sich hier um eine seltenere Variante der Form 544, wieder einmal als Glas von Heckert statt als
Theresienthaler Römer angeboten.
Form 544 antikgrün mit türkisfarbenen Nuppen und Widmung "Der Stammtisch s/l Adolph Flake"
Römer, Nr. 56 im Nachtrag von 1893 (Seite 34), ca. 10 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,5cm, antikgrünes Glas,
leicht gewölbter Scheibenfuß, Balusterschaft, vier Nuppenplatten auf gedrücktem Kugelnodus,
Kuppa mit umlaufenden Blütenranken in polychromer Emailmalerei. Ehemals Sammlung Dr. Arendt.
Ein form- und dekoridentisches Glas ist abgebildet in:
Sellner (Hrsg.),
Der Gläserne Wald, Seite 41 und im Glasmuseum Frauenau ausgestellt.
Römer unbekannter Formnummer, ca. 18,1cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca.6,2cm, antikgrünes Glas, Hohlfuß aus zwei
konzentrischen Scheiben, hohlgeblasener Balusterschaft, auf unterstem und obersten Nodus je drei Rosettennuppen,
auf der Kuppa vorne das Münchner Kindel in Emailmalerei, rückseitig die gravierte Widmung " W. Fröhlich s/l. U. Scheven z. fr. Erg.
München S.S. 91."
Römer Formnummer 915, entworfen etwa 1894, ca. 18,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca.6,7cm, antikgrünes Glas,
Kuppa mit Weinlaubgravur mit theresienthaltypischer dreiadriger Ranke, Diabolo, längsgerippter Hohlschaft, Diabolo, gewölbter Scheibenfuß.
Die Formnummer ist in keiner der bekannten Preislisten um 1900 belegt, wohl aber in einem Prospekt der
Glashütte aus der Zeit um 1970, der viele damals neuaufgelegte Römerformen zeigt.
Identisches Glas befindet sich in der ehemaligen
Mustersammlung der Glashütte Theresienthal, heute ausgestellt im Museum der Gangkofner KG.
Römer unbekannter Formnummer, ca. 13,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca.7,3cm, antikgrünes Glas,
Kuppa mit Weinlaubätzung, hohler zum Fuß hin offener Balusterschaft, Nodi mit jeweils
vier Rosettennuppen, hochgewölbter Fuß. Identisches Glas befindet sich in der ehemaligen
Mustersammlung der Glashütte Theresienthal, heute ausgestellt im Museum der Gangkofner KG.
Römer, dito, mit emailgemalter Devise "Ein froher Gast, ist nie zur Last"
Römer um 1893, Formnummer 855 in der Preisliste von 1903,
Höhe ca. 20,6 cm, Durchmesser der Kuppa ca.5,8cm, antikgrünes Glas, gewölbter
Hohlfuß, hohler Balusterschaft auf unterstem und oberstem Nodus mit drei Rosettennuppen, Kuppa mit Weinlaubgravur
Römer, ca. 18,9cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca.15,8cm, antikgrünes Glas,
Kuppa mit feiner Weinlaubgravur, Zwackelband unterhalb der Kuppa, Nodus mit
sechs Rosettennuppen, mit Glasfaden belegter tropfenförmiger Hohlschaft, nach oben und unten durch
ein Zwackelband abgeschlossen, gewölbter Scheibenfuß mit hochgeschlagenem Rand und mit vier Rosettennuppen belegt
Identische Römer werden im Passauer Glasmuseum gezeigt und dort fälschlicherweise der Firma Heckert zugeschrieben.
Römer 666II, olivbraunes Glas, 16cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6cm, um 1891
mehrfach gegliedeter Hohlbalusterschaft mit Nuppen-(Platten) Auflage (2x4) auf
auf zwei Kugelnodi, gewölbter Glockenfuß; auf der Kuppa Wappen in Gold- und Emaillefarbe;
Römer 666I in einem Musterblatt von ca. 1895;
Römer 666I, abgebildet in der Preisliste von 1903, entworfen ca. 1891, ca. 19,3cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca.
6,2cm, mit Emaildekor, mehrfach gegliedeter
Hohlbalusterschaft mit Nuppen- (Platten) Auflage (2x4) auf zwei Kugelnodi, gewölbter
Glockenfuß; Lippenrand vergoldet, Goldbänder auf dem Fuß und auf vier Nodi des Schaftes;
Römer, dito, lüstriertes Glas;
Römer 666II, olivbraunes Glas, ca. 16 cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6 cm, um 1891
mehrfach gegliedeter Hohlbalusterschaft mit Nuppen-(Platten) Auflage (2x4) auf zwei
Kugelnodi, gewölbter Glockenfuß; auf der Kuppa polychrome Blütenmalerei
Römer 666I, Dekor 1223 ("Trianon"), ca. 19,3cm hoch, Durchmesser der Kuppa ca. 6,2cm,
um 1891, Formnummer 42 bzw. 666I in der Preisliste von 1903, lüstriertes Glas, mehrfach gegliedeter
Hohlbalusterschaft mit Nuppen- (Platten) Auflage (2x4) auf zwei Kugelnodi, gewölbter
Glockenfuß; Lippenrand vergoldet, Goldbänder auf dem Fuß und auf vier Nodi des Schaftes.
Dieses Glas wurde über ebay in den USA erworben. Dort war es als "Moser-Glas" ausgelobt.
Abbildung aus altem Musterblatt
Details des Dekors Trianon auf folgender Seite:
Blüten- und Rankenwerk.
Römer dieser Form erscheinen nicht in der Preisliste von ca. 1890, wohl aber in der Preisliste von 1903
erste Seite der Preisliste von 1903 der Glashütte Theresienthal. Der
Entwurf ist in das Jahr 1891 zu datieren.
Literatur:"Glaskunst vom Empire bis zum Historismus", 1988, S. 202 Hier wird von Sabine
Baumgärtner ein identischer Römer der Firma Fritz Heckert zugeordnet, ohne dass diese Form in
bekannten Musterblättern der Firma Heckert nachzuweisen wäre.
Römer RAI, 18,7cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,6cm, um 1885,
mittelolivgelber sich nach unten verjüngender Hohlbalusterschaft, vier
Rosettennuppen auf oberstem Nodus, Hohlfuß wie er in Theresienthal
nur bei frühen Römern üblich war; Emaillebemalung, rostrote Ringe und
Ringe aus weißen Tupfen in theresienthaltypischer Anordnung, auf der
Kuppa der Spruch: „Was den Geist erfreut, thut dem Leib` kein Leid.",
unterhalb der Kuppa aufgelegtes rippengeprägtes Band,
Römer, 18,3cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,9cm, 1886, Form RAI,
sich nach unten verjüngender Hohlbalusterschaft, vier Rosettennuppen auf
oberstem Nodus, Hohlfuß, auf der Kuppa Emailmalerei mit Weinranken und
dem Großen Fass des Heidelberger Schlosses, rückseitig „500 jähriges Jubiläum
1886" (1386 wurde die Heidelberger Universität gegründet),
Römer, 18,8cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,9cm, um 1885, Form wie RAI ,
in den Details entspricht dieser Römer den vorherigen Gläsern, allein die Farbe des Glases ist ungewöhnlich. Im Passauer Glasmuseum (Historismus Vitrine 120) wird ein
beinahe identischer Römer mit der Harrachschen Glashütte Neuwelt im Riesengebirge in Verbindung gebracht.
Die ersten beiden Römer sind zwei recht frühe Exemplare jener Römer, die als Modell RAI und ab
etwa 1986 als Modell „Rhein" in den Handel kamen. Fast unverändert wurden sie mehr als
einhundert Jahre lang produziert, anfangs statt einer flachen Fußplatte mit einem gewölbten
Hohlfuß (Dieser hat einen senkrechten Rand; bei formähnlichen Römern aus Buchenau etwa ist
der Rand des Hohlfußes kreisförmig ausgebildet).
Ein weiteres Merkmal zu Unterscheidung
dieser Römer von formähnlichen Gläsern aus Buchenau: die Rippenprägung unterhalb der Kuppa
als Reminiszenz an das rippengeprägte Glasband, das bei den traditionellen Römern früherer
Jahrhunderte den Übergang der Kuppa zum Schaft markierte.
Die Glashütte von Villeroy &
Boch in Wadgassen stellte ebenfalls formähnliche Römer her, allerdings wie Buchenau
ohne die Rippenprägung unterhalb der Kuppa und vermutlich mit verwärmtem Kupparand
(vergl.: Jentsch in Weltkunst 11/1998, Seite 2435ff.).
Diese Römerform findet Entsprechungen in den Programmen vieler auch unbekannter Glashütten
der damaligen Zeit, allerdings nicht im Programm der Glashütte in Köln-Ehrenfeld. Dies lässt den
Schluss zu, dass es sich um einen recht jungen Entwurf handelt, der keine Vorbilder in den
Museen seiner Zeit hatte.
Ihre Verbreitung fand diese Römerform hauptsächlich im süddeutschen Raum, ihr Ursprung ist
nicht nachweisbar. Zwei nur wenige Jahre jüngere Exemplare des Römers RAI aus der
Glashütte Theresienthal stellen die folgenden Römer dar:
Römer RAI, 18cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,7cm, um 1890,
mit typischer Emaillebemalung auf der Kuppa, Goldrand auf mittlerem Nodus
abgerieben; aufgelegtes rippengeprägtes Band unterhalb der Kuppa ersetzt durch
rippengeprägten Glasposten
Römer RAI, dito, 18,7cm hoch, kreisförmige Emaillepunktierung auf dem Fuß in
geringerem Durchmesser , Vergoldung sehr gut erhalten, Glas etwas bräunlicher.
Römer RAI, dito, 18,5 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,6cm, Emaillebemalung auf der Kuppa
Römer, Formnummer 767, 19 cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6 cm, um 1895, antikgrünes Glas,leicht gewölbter
Scheibenfuß mit Goldrand, sich nach unten verjüngender Balusterschaft mit zwei Goldringen,
Kugelnodusnodus mit drei emailbemalten Rosettennuppen, Kuppa mit Rankenfries aus polychromer
Emailmalerei.
Römer 544, bernsteinfarbenes Glas, Höhe 17 cm, Durchmesser der Kuppa 7,5 cm,
quergerippter Hohlbalusterschaft, in der Mitte Nodus mit vier
Rosettennuppen, sechs Rosettennuppen auf der gebauchten Kuppa. Breite Bordüre
mit eingerollten Blütenranken in sehr feiner Gold- und Emaillemalerei, vergoldeter Lippenrand.
Römer 544, bernsteinfarbenes Glas, 18cm hoch, Durchmesser der Kuppa 8,3cm,
Hohlbalusterschaft, in der Mitte Nodus mit sechs Rosettennuppen, acht Rosettennuppen auf der gebauchten Kuppa. Abbildung des Heidelbergers Fasses mit
Weinranke in Emaillemalerei, auf der Rückseite der Vers: „Alt Heidelberg, du
Feine,....."
Römer 544, dito, aber mit breiter Bordüre aus eingerollten Blütenranken in sehr feiner Gold-
und Emaillemalerei, vergoldeter Lippenrand
Dieser Römer wurde in Crystall mit gelben Auflagen und in antikgrün angeboten. Er ist, folgt man den Numerierungen der Preisliste,
das älteste belegte Beispiel unter den theresienthaler Römern, das die ursprüngliche Römerform zugunsten eines sehr stark
gegliederten Schaftes mit einem Scheibenfuß (Fuß und Schaft sind aus einer Glasblase geformt) verläßt.
Für diese Römerform sind bisher keine formgleichen Ausführungen anderer Glashütten belegbar. Ungewöhnlich und für die Glasform
des Römers ohne historische Vorlage: die Nuppen auf der Kuppa. Ein anderer Römer mit Nuppen auf der Kuppa: der etwa zur gleichen
Zeit entstandene Römer „Brunhilde" aus Wadgassen(), der nicht mit dem gleichnamigen Römer aus Köln-Ehrenfeld
zu verwechseln ist.
Literatur: Struss, Trinkgläser, Seite 175
Römer, 19,5cm hoch, Durchmesser der Kuppa 6 cm, um 1890, mittelolivgelber sich nach unten
verjüngender Hohlbalusterschaft, vier türkisfarbene Rosettennuppen auf dem obersten Nodus,
der Scheibenfuß läuft zum Schaft hin in einen türkisfarbenen Scheibennodus aus., unterhalb
der sehr fein gravierten (Weinranken, -blätter und -trauben), farblosen Kuppa ein imitiertes
türkisfarbenes Zwackelband
Die Typologie der Form dieses Römers entspricht dem Römer RAI, er wirkt jedoch schlanker
und eleganter.
Indizien für eine Entstehung dieses in der Fertigung aufwendigeren Römers in der Glashütte
Theresienthal: die Rippenprägung unterhalb der Kuppa sowie die Kombination von antikgrünem
mit türkisfarbenem Glas. Die Form ist in keinem bekannten Dokument belegt.
Römer, Form 714 in der Preisliste von 1903, Entwurf 1892,16cm hoch, Durchmesser der Kuppa 5,3cm,
champagnerfarben lüstriertes Glas; unterhalb der Kuppa drei kleinerwerdende
gedrückte Nodi, Kugelnodus mit sechs Rosettennuppen, mittig verdickter
säulenförmiger Schaft mit Glasspirale belegt, zum Fuß hin offener Nodus,
ungewöhnlicher zweistufiger Hohlfuß aus reifenförmigem Ring und Standring
größeren Durchmessers;
Römer in grüner Variante mit Weinlaubgravur abgebildet auf einer
bisher unveröffentlichten farbigen Mustertafel der Glashütte Theresienthal.
Römer, dito, antikgrün, Weinrankengravur;
Zwei handwerkliche Besonderheiten
bzw. Schwierigkeiten zeigt diese Römer: den zur Spirale gewickelten Glasfaden auf dem
Schaft, sowie den ungewöhnlich geformten Hohlfuß, der nicht leicht in der
Model herzustellen war.