Überfanggläser aus Theresienthal 1888
In der Chronik der Deutsch-Nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung in München 1888, herausgegeben von Paul von Salvisberg
schreibt Leopold Gmelin auf Seite 303 "Das Ueberfangglas, welches namentlich bei dem geschliffenen Glas zu decorativer Wirkung gelangt - auch bei
den relativ einfachen Tafelgläsern der Vereinigten Glaswerke Vallerysthal (Lothringen) - hat in den letzten Jahren eine
eigenthümliche Anwendung gefunden, die in den Gruppen der Theresienthaler Hütte (bei Zwiesel, Niederbayern) sehr hübsch
vertreten war: den allmälig verlaufenden Überfang, der z.B. am Rande rosa, hellblau, violblau, weingrün, bernsteingelb
beginnt und allmälig in`s kristallhelle Glas verläuft".
Solches Überfangglas muss demnach in Theresienthal schon recht früh produziert worden sein, was auch die Formnummern der bekannten
Gläser, die bislang allerdings nur in der Preisliste von 1907 dokumentiert sind, nahelegen. Lange Zeit wurden gleichartige
Gläser vor allem Poschinger Buchenau zugeschrieben. Es scheint aber so, dass bei den Theresienthaler Ausführungen (mitunter
recht formähnlicher Modelle) der Verlauf des Überfangs in der Regel weit "allmäliger" verläuft.
Sektkelche 924, nachweisbar in den Preislisten von 1907, der Formnummer nach ein Glas aus der Zeit vor 1900.
Höhe ca. 13,9cm, Durchmesser der Kuppa ca. 8,4 cm
Doppelkelch für Sekt/Schaumwein/Champagner in den Preislisten von 1907 unter "Einzelne Sektkelche"
mit der Formnummer 803 abgebildet , ca. 22,7 cm hoch, Durchmesser des Kelches ca.7,8 cm, Durchmesser der Schale ca. 9,4cm;