Römer aus Theresienthal
© Stephan Buse 2007-2011

Glas im Detail



In dieser Rubrik "Glas im Detail" werden in unregelmäßigen Abständen einzelne Gläser und Dekore genauer unter die Lupe genommen und mit zusätzlichen Informationen und (Detail-)Aufnahmen vorgestellt.



Römer Form 1146 "crystall, bunt Laub, gest. Goldrand"



Der Römer Form 1146 ist nachweisbar in der Preisliste Theresienthal von 1903. Entworfen wurde er um 1900. Der Römer 1146 hat eine Höhe von ca. 21 cm, der Durchmesser der Kuppa beträgt ca. 5,2 cm. Ein quergerippter trompetenförmiger schlanker Hohlfuß schließt oben mit Wellenband und einem Nodus mit drei Rosettennuppen ab, darauf eine schlanke eiförmige Kuppa.




Insgesamt vierzehn Varianten der Form 1146 sind in den Preistafeln der Preisliste von 1903 gelistet. Die linke der drei Spalten rechts gibt die Preise in Pfennigen an für die jeweils undekorierte "glatte" Ausführung. Neun Ausführungen sind hier gelistet, man muss beachten, dass in dieser Spalte die zweite und dritte Ausführung identisch sind (jeweils "crystall auf antikgrün" für 40 Pfennige), ebenso die fünfte, sechste und achte Ausführung (jeweils ganz "crystall" für ebenfalls 40 Pfennige), so dass der Römer 1146 in der undekorierten Form in insgesamt fünf Varianten gelistet wurde. Hinzu kommen weitere Ausführungen "mit Gravur" (mittlere Spalte, zu wählen war zwischen der einfachen Weinlaubgravur D/15 und der etwas aufwendigeren Weinlaubgravur D/20) und Ausführungen "mit Malerei", deren Preis in der rechten Spalte gelistet ist. Hierbei wichtig: der sogenannte "gedeckt Goldrand" ist ein Malerei Dekor, bei der Variante 1146/5 mit Weinlaub D/15 und "gedeckt Goldrand" hat man sich entschieden, den Preis in die mittlere Spalte zu setzen, da diese Variante Gravur und Malerei vereint. Der "gedeckt Goldrand" kostet 25 Pfennige, wie der Vergleich der unterschiedlichen Ausführungen ergibt.

Die aufwendigte und teuerste Variante des Römer 1146 ist die Ausführung "crystall, bunt Laub, gest. Goldrand", wie sie in den Abbildungstafeln der Preisliste Theresienthal 1903 als Variante 1146/8 gelistet wird:






Im Original sieht der Römer 1146 "crystall, bunt Laub, gest. Goldrand" dann wie folgt aus:




Das Dekor "gest. Goldrand" ist in verschiedenen Varianten nachzuweisen in dem Malerbuch Theresienthal, das aus der Hand von Henriette von Poschinger stammt.



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  • Römer aus Theresienthal um 1840
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